News Notes

Fruchtig. Rauchig. Skye’s New Standard: Torabhaig

Torabhaig Allt Gleann Flasche

von Ernie – Ernst J. Schei­ner, The Gate­way to Distil­le­ries 

Sir Iain Nobles Traum von einer Gae­lic Distil­lery wur­de erst nach sei­nem Tode 2010 war. Der deutsch­stäm­mi­ge in der Schweiz leben­de Mil­li­ar­där und Inves­tor Fre­de­rick Paul­sen ver­wirk­lich­te die Plä­ne einer Bren­ne­rei auf der Isle of Skye. Erst­mals seit 190 Jah­ren schro­ten, läu­tern, ver­gä­ren und destil­lie­ren Orts­an­säs­si­ge in Tor­ab­haig einen Sin­gle Malt in einer an der Süd­küs­te der Mis­ty Isles 2016 neu­ent­stan­de­nen Bren­ne­rei einen Sin­gle Malt aus einem rau­chi­gen Malz. Ein Jahr dar­auf spru­del­ten die ers­ten New Makes durch den Spi­rit Safe. Sie rei­fen seit­dem in den Low­lands zu Whis­kys her­an. Ein Warehouse direkt bei der Distil­lery soll in Kür­ze entstehen.

Was macht Torabhaig so einzigartig?

Torabhaig The Legacy Series 2017 EtikettDas Erst­lings­werk kam im Früh­jahr 2021 in die Rega­le: Der Inau­gu­ral Whis­ky der Lega­cy Series setz­te neue posi­ti­ve Qua­li­täts­maß­stä­be für die Sin­gle Malts der Isle of Skye. Das Aro­ma­pro­fil zeig­te sich über­zeu­gend, sehr bein­dru­ckend und mün­de­te in einen gelun­ge­nen Aus­druck von Har­mo­nie. Aro­ma­ti­sche und geschmack­li­che Wahr­neh­mun­gen bil­de­ten eine aus­ge­wo­ge­ne Balan­ce. Beim ers­ten Nasen­kon­takt zeig­te sich eine – nur anfäng­lich auf­blit­zen­de – flüch­ti­ge alko­ho­li­sche Note, die einen jun­gen Whis­ky ver­mu­ten lie­ße. Die rei­ne Qua­li­tät war ein ers­ter Hin­weis auf eine fei­ne und sehr gelun­ge­ne dop­pel­te Destil­la­ti­on einer rau­chig gemälz­ten schot­ti­schen Gers­te der Sor­te Con­cer­to, die das Team der ein­hei­mi­schen Green­horns im Janu­ar 2017 aus­führ­te. Die Qua­li­tät des Pro­duk­ti­ons­was­sers, die Aus­wahl des Mal­zes, die detail­ge­nau­en Ein­stel­lun­gen der Malz­müh­le, das sorg­sa­me Läu­tern, die Ver­wen­dung bestimm­ter Hefe­stäm­me in Ver­bin­dung mit den Aro­ma-ent­schei­den­den Anstell­tem­pe­ra­tu­ren beim Gären und deren Dau­er sowie die Steue­rung des lang­sa­men Abtriebs des Alko­hol-Was­ser­ge­mischs in der Wash Still und der Spi­rit Still deu­ten auf eine hohe Kom­pe­tenz der Lehr­meis­ter hin.

Natür­lich sind die For­men und die jewei­li­ge Füll­men­ge der Tor­ab­haig Swan Neck Stills mit ihren kur­zen Häl­sen und Reflux Balls und den Posi­tio­nen der leicht abfal­len­den Lyne Arms stil­prä­gend für für den New Make. Wei­te­re ent­schei­den­de Fak­to­ren sind das rela­tiv lang­sa­me Anstei­gen der Auf­heiz­tem­pe­ra­tu­ren sowie das arom­agen­aue Set­zen der Cut Points, die den Abtrieb der zwei­ten Destil­la­ti­ons­pha­se in Vor­lauf, Mit­tel­lauf und Nach­lauf tren­nen. Tren­nen die Still­men den Spi­rit Run zu früh, dann erhal­ten sie zwar ein fruch­ti­ge­res Destil­lat, das von har­schen und stren­gen alko­ho­li­schen Tönen beglei­tet wird. Sie stö­ren den Genuss. Geschieht der Cut bei 64 % vol und weni­ger, dann erschei­nen cha­rak­ter­vol­le, vege­ta­ri­sche Noten, die an abträg­li­che Fusel­öle erin­nern. Der Midd­le Cut zeigt durch­schnitt­lich 69 % vol und wird vom Inter­na­tio­nal Brand Mana­ger Bruce Per­ry als ein „…very soft spi­rit coming off the still…” umschrie­ben, “… that is tem­pe­ring the peat coming in…we want a long con­ver­sa­ti­on with copper…we are run­ning very, very slow­ly there.“

Hintergrund. Kompetenz integriert.

Wäh­rend der Ent­wick­lungs­zeit arbei­te­te Direc­tor und Mas­ter Blen­der Neil MacLeod Mathie­son mit Dr. Alan Ruther­ford zusam­men, um die Form der Brenn­bla­sen, die Pro­duk­ti­ons­me­cha­nik und das erwar­te­te Geschmacks­pro­fil zu skiz­zie­ren. „Da wir wuss­ten, wel­chen Stil wir mit der Tor­ab­haig Distil­lery pro­du­zie­ren woll­ten, konn­ten wir ihn mit Richard For­syth und sei­nem Ent­wick­lungs­team schon früh im Design­pro­zess fest­le­gen. Sobald wir den Bau in Gang gebracht hat­ten, ergänz­ten wir das Bera­ter­team, zu dem zeit­wei­se auch Chris Ander­son (ehe­mals vier­zig Jah­re Mana­ger bei Aber­fel­dy) und ande­re gehör­ten. Gegen­wär­tig haben wir ein Team von sach­kun­di­gen Bera­tern für Getrei­de, Braue­rei und Destil­la­ti­on, zu denen auch Ken­ny Gray gehört, aber wir suchen auch aktiv nach Unter­stüt­zung von ande­ren wie Dun­can Kel­lock, der viel Zeit mit dem expe­ri­men­tel­len Destil­la­ti­ons­team von Dia­geo ver­bringt, und Dr. Gor­don Ste­e­le ‑ehe­ma­li­ger Direc­tor des Scotch Whis­ky Rese­arch Insti­tu­te), der vor kur­zem zum Team gesto­ßen ist, um uns bei den Brau- und Fass­stär­ken zu hel­fen,“ beschreibt Mathie­son die Vorgehensweise.

Einer der Lehr­meis­ter war bei­spiels­wei­se der in der Whis­ky Indus­trie renom­mier­te Ken­ny Gray. Sei­ne lang­jäh­ri­ge Erfah­rung in lei­ten­den Posi­tio­nen schärf­ten ab in 1968 bei DCL und fol­gend Dia­geo nicht nur sei­ne Malt-Mil­ling-Kom­pe­tenz. Ers­te Sta­tio­nen für den ange­hen­den For­scher waren damals Labo­re, dann wech­sel­te er in die Pro­duk­ti­on der Mal­tings von Gle­nesk, Port Ellen, Glen Ord. Dort war er für neun Jah­re Mana­ger der Distil­lery, danach ging es für ihn nach Oban. „You need to know more about mal­ting, what the guys will do with the malt…you try to make a mate­ri­al he wants,” sag­te Ken­ny bei der Ver­lei­hung des Life­time Achie­ve­ment Awards wäh­rend des Whis­ky­Fest in New York 2008. Heu­te ist der Pen­sio­när ein gesuch­ter Berater.

Was macht den Torabhaig so fruchtig?

„Das Gers­ten­malz, die Form der Brenn­bla­sen und der Abtrenn­punkt. Obwohl wir die Brenn­bla­sen nicht ver­än­dern können…haben wir mit den Schnitt­punk­ten bei ver­schie­de­nen Char­gen von Spi­ri­tuo­sen und Getrei­de expe­ri­men­tiert und tun dies auch wei­ter­hin. Die­se sind alle in 80-BRL-Char­gen (Batch Rein­force­ment Lear­ning) und rei­fen sepa­rat in unse­rem Sys­tem, wo wir die Ergeb­nis­se häu­fig über­prü­fen und Ent­schei­dun­gen für die Zukunft auf der Grund­la­ge ihrer orga­no­lep­ti­schen Qua­li­tä­ten tref­fen kön­nen,“ erklärt Mathie­son das Pro­ze­de­re. „Wir pro­du­zie­ren eine sanft duf­ten­de, rau­chi­ge Spi­ri­tuo­se, die Ele­men­te von Kräu­ter­fri­sche mit leich­ten Zitrus­tö­nen und einer deli­ka­ten fruch­ti­gen Süße auf­weist. Wir sind immer wie­der über­rascht, wie gut er im Bour­bon-Fass reift und wir hof­fen, dass unse­re Expe­ri­men­te mit neu­em Holz und unter­schied­li­chen Fass­stär­ken uns hel­fen wer­den, in Zukunft eine eige­ne Per­sön­lich­keit für den ten year old zu entwickeln.“

Die ziel­füh­ren­de Ein­stel­lung der Pro­zes­se, das Set­zen der Cut Points sind gelun­gen, denn das ers­te Destil­lat reif­te schnell und aus­ge­wo­gen in erst­klas­si­gen Bar­rels. Die Dau­ben aus pre­mi­um fine grain Ame­ri­can White Oak form­ten zuerst den Geschmack der preis­ge­krön­ten Hea­ven Hill Whis­keys aus Ken­tu­cky. Der Tor­ab­haig New Make wur­de mit destil­lier­tem Was­ser auf die Fass­füll­stär­ke 64 % vol redu­ziert und in den Warehou­ses nahe Jed­burgh in die gecharr­ten first-fill Fäs­ser – Char 4 Level – zur Rei­fung gege­ben. Nach drei Jah­ren und fünf Mona­ten war es soweit. Der Mas­ter Blen­der Neil MacLeod Mathie­son, der maß­geb­lich die Pro­duk­ti­on über­wacht, such­te hun­dert Fäs­ser aus und kre­ierte ein Vat­ting, das in sei­ner fruch­ti­gen, dezen­ten Tro­cken­gras­no­ten und fei­nen, kei­nes­wegs medi­zi­ni­schen Rauch­aro­men die Nase umschmei­chelt. Asso­zia­tio­nen von Bir­nen, hel­lem Pfir­sich erin­nern an Früch­te und Bon­bons. Eine aus­ge­präg­te Süße sowie öli­ge, wei­che fast cre­mi­ge Kon­sis­tenz mit einer all­mäh­lich auf­bau­en­den ver­fei­nern­den Rauch­no­te, geht in eine nicht auf­dring­li­che pfeff­ri­ge Wahr­neh­mung über. Es ist kei­ne Ing­wer­schär­fe. Der Nach­hall erin­nert an Apfel­mus oder Kom­pott mit einer Bri­se Vanil­le. Ins­ge­samt ist der Alko­hol gut ein­ge­bun­den. Der Neue zeigt sich aus­ba­lan­ciert. Sei­ne Kom­ple­xi­tät diver­si­fi­ziert sich in wei­te­ren Rei­fe­jah­ren. Die Süße macht den Tor­ab­haig zu einem lie­bens­wer­ten Schmeich­ler. Bei einem Blind Tasting wür­de der rund 41 Mona­te alte ele­gan­te Inau­gu­ral Lega­cy ohne Wei­te­res von den Ver­kos­ten­den als ein Acht- oder Zehn­jäh­ri­ger ein­ge­schätzt. „Der ursprüng­li­che Phe­nol­ge­halt des Mal­zes von 55 bis 60 ppm der Crisp Mal­tings in Portg­or­don redu­ziert sich wäh­rend der Ver­ar­bei­tungs­pro­zes­se auf ca. 16 ppm in der Fla­sche. Cha­rak­te­ri­sie­rend für das Rauch­pro­fil ist der dunk­le Torf aus Aber­deen­shire (St Fer­gus),“ erläu­ter­te Glo­bal Brand Mana­ger Bruce Per­ry. Hun­dert Bour­bon Bar­rels erga­ben 32 000 Fla­schen nicht kühl­ge­fil­ter­ten, nicht gefärb­ten Sin­gle Malt mit einer Kon­zen­tra­ti­on von 46 % vol. „Nur 3 600 Fla­schen der ers­ten Abfül­lung kamen nach Deutsch­land. Sie waren sofort ver­grif­fen.“ Für den neu­en Marus­sia-Mit­ar­bei­ter Chris­toph Albietz war die brei­te Streu­ung der Inau­gu­ral Edi­ti­on unter den Local Dea­lern beson­de­res Anlie­gen, denn der Ein­zel­han­del stel­le für ihn das Rück­grat des Kun­den­ge­schäfts dar. Er hofft auf eine ent­span­nen­de zukünf­ti­ge Ver­kaufs­si­tua­ti­on: „Die ers­ten 5 000 Fla­schen Lega­cy 2 mit Namen Allt Gle­ann – eine der Was­ser­quel­len von Tor­ab­haig – wer­den erst­mals im Mit­te Juli 2021 auf den deut­schen Markt kom­men,“ bemerk­te Albietz, „…Nach­lie­fe­run­gen der Lega­cy 2 Bat­ches enden im Dezem­ber 2023.“ Brexit, Logis­tik, feh­len­de Umver­pa­ckun­gen und Fah­rer sowie wie neue Export­be­stim­mun­gen ver­hin­der­ten die recht­zei­ti­ge Aus­lie­fe­rung. Ins­ge­samt wer­den sechs Bat­ches abge­füllt: „90 % der Fil­linngs blei­ben gleich, nur 10% der Whis­kys wer­den mit dem Batch etwas älter,“ fabu­liert Bruce Perry,“…große Unter­schie­de wer­den wohl nicht auftreten.“

Wie schmeckt Torabhaigs zweite Auflage Allt Gleann?

Torabhaig Allt Gleann FlascheDer Neue ist eine Mischung von Whis­ky-Destil­la­ten aus getorf­tem schot­ti­schem Malz mit kräf­ti­gen 77 ppm der aktu­el­len Som­mer­gers­ten­sor­ten – Con­cer­to und Lau­rea­te – sowie zwei Tro­cken­he­fen – Pin­na­cle MG+ und Fer­men­tis Saf­Spi­rit M‑1 – letz­te­re ist eine Art Tur­bo­he­fe, die höhe­re Gär­tem­pe­ra­tu­ren ver­trägt – kam ver­spä­tet Mit­te August in die deut­schen Fach­ge­schäf­te. Das ers­te Batch des Allt Gle­ann ist ein Vat­ting aus dreis­sig first-fill Bour­bon Bar­rels (Hea­ven Hill) und second-fill Bour­bon Bar­rels (ihre Her­kunft und Vor­be­le­gung ist der­zeit nicht bekannt). Im Glas erscheint jedoch ledig­lich eine Phe­nol­dich­te von nur 17 ppm mit 46 % vol. „Die­ser neue Tor­ab­haig wird etwas volu­mi­nö­ser als des­sen Vor­gän­ger sein, den vie­le erwer­ben und genie­ßen kön­nen,“ ora­kel­te Bruce Per­ry in einem Interview.

Obwohl das Malz eine Phe­nol­dich­te von 77 ppm – der schwar­ze Torf ohne gro­be Pflan­zen­tei­le stamm­te von St. Fer­gus nahe Peter­head in Aber­deen­shire – auf­wies, erschei­nen im Glas tat­säch­lich nur 17 ppm Phe­no­le. Das Destil­la­ti­ons­er­geb­nis mutet selt­sam an. Wo sind die kräf­ti­gen Rauch­aro­men geblie­ben, wie sie eini­ge Islay Whis­kys auf­wei­sen? Nor­ma­ler­wei­se soll­ten sie – wie ursprüng­lich geplant – etwas höher bei rund 25 ppm lie­gen, aber die Ver­ar­bei­tung, ange­fan­gen beim Schro­ten und Fer­men­tie­ren (rund 100 h) spielt wohl eben­so wie das sehr lang­sa­me zwei­stu­fi­ge Brenn­ver­fah­ren mit einem gerin­gen Durch­lauf eine ent­schei­den­den Rol­le. Bruce Per­ry klärt ansatz­wei­se etwas auf: „Die Abtrenn­punk­te waren hoch.” An ande­rer Stel­le sag­te er: “We inten­ded 25 to 26 ppm…but we also rai­sed the cut points.“ Genaue­res sagt er nicht. Der Über­gang zum Nach­lauf lag gefühlt wohl weit über 63 bis 64 % vol., sodass schließ­lich kei­ne „schmut­zi­gen Aro­men“ in das Getrei­de­de­stil­lat gelang­ten. Ent­stan­den ist hin­ge­gen ein sehr sau­be­rer New Make, der eine schnel­le Rei­fung bewirkt. Die Inau­gu­ral Edi­ti­on hat­te bereits einen etwas älte­ren Rei­fe­grad sug­ge­riert, acht Jah­re oder so.

Der weiß­wein­hel­le nicht künst­lich gefärb­te Sin­gle Malt Allt Gle­ann über­rascht mit einem fruch­ti­gen – süßen – Rauch, der sich mit Asso­zia­tio­nen von hel­len Früch­ten wie Bir­nen und Pfir­si­chen ver­bin­det. Exo­ti­sche Ein­drü­cke wie rei­fe Man­go­aro­men machen das Pro­fil kom­ple­xer und span­nen­der. Der Rauch­ein­druck ist nicht kräf­tig und kei­nes­wegs aschen­be­cher- oder rauch­fang­ar­tig in sei­ner Struk­tur, son­dern ange­nehm ein­bin­dend und geschmei­dig eben. Den Rauch beglei­tet im Mun­de eine Malz­sü­ße und eine fei­ne Wür­ze. Gemah­le­ner Pfef­fer und frisch geschnit­te­ner Ing­wer wett­ei­fern mit den anhal­ten­den Rauch­ein­drü­cken. Die Nase glaubt zusätz­lich flo­ra­le Noten von Früh­lings­blü­hern wahr­zu­neh­men. Ins­ge­samt ist der nicht kühl­fil­trier­te 46 % vol Allt Gle­ann ein rund­weg ele­gan­ter, etwas älter als sei­ne tat­säch­li­che Rei­fe­zeit von 3,5 bis 4 Jah­ren erschei­nen­der Sin­gle Malt. Der neue Skye Whis­ky ent­bie­tet eine brei­te­re Kom­ple­xi­tät als des­sen inau­gu­ra­ler Vor­gän­ger. Geschickt ver­stär­ken die first-fill Bour­bon Bar­rels von 2017 und 2018 das fruch­ti­ge Pot­pur­ri in der Nase und auf Zun­ge und Gau­men, das die Hefe­stäm­me wäh­rend der 100-Stun­den-Gärung anleg­ten und durch eine sorg­sa­me dop­pel­te Destil­la­ti­on in der Wash Still (8 000 l) und der Spi­rit Still (5 000 l) im New Make erhal­ten blieb. Die Rein­heit des Alko­hols wird durch die ste­ti­gen Ver­wir­be­lun­gen des Alko­hol-Was­ser-Dampf­ge­mischs in den Reflux Balls verstärkt.

Die ölig-cre­mi­ge Geschmei­dig­keit des Cha­meurs geht wohl pri­mär auf die gecharr­ten ame­ri­ka­ni­schen Weiß­ei­che­fäs­ser von Hea­ven Hill und ihre etwas län­ge­re Vor­be­le­gung mit erst­klas­si­gen Bour­bon Whis­keys zurück. Die second-fill Bour­bon Bar­rels modi­fi­zier­ten die Phe­no­le kaum. Der Rauch­cha­rak­ter erscheint im Allt Gle­ann daher etwas robus­ter, weni­ger frisch und zitrus­ar­tig im Ver­gleich zur Inau­gu­ral Edi­ti­on. Die domi­nan­te Zitrus­fri­sche der inau­gu­ra­len Aus­ga­be tritt im lee­ren Glas des Allt Gle­ann weit in den Hin­ter­grund und die Rauch­phe­no­le blei­ben sehr prä­sent ste­hen. Den­noch bleibt der Tor­ab­haig Allt Gle­ann ein süf­fi­ger Ein­schmeich­ler, der sicher­lich vie­le Whis­ky Lieb­ha­be­rin­nen und ‑lieb­ha­ber mit sei­nen rau­chi­gen Asso­zia­tio­nen begeis­tert. Erfreu­lich: Die Rauch­aro­men domi­nie­ren das Aro­ma­pro­fil nicht, son­dern erschei­nen viel­mehr sehr har­mo­nisch und aus­ge­wo­gen in das wür­zi­ge Erschei­nungs­bild ein­ge­bun­den. Die kom­ple­xen, lan­ge anhal­ten­den Aro­ma­wir­kun­gen sind für einen jun­gen Whis­ky erstaun­lich gut ange­legt. Sie machen des­sen Genuss span­nend. Pfef­fer und Rauch bil­den span­nungs­vol­le und anhal­ten­de inter­es­san­te sen­so­ri­sche Ein­drü­cke. Die Zitrus­fri­sche der inau­gu­ra­len Aus­ga­be tritt weit in den Hintergrund.

Torabhaig Isle of Skye PrägungEines ist ohne Über­trei­bung anzu­neh­men, dass die ele­gan­ten Tor­ab­haig Sin­gle Malts sich zu einem will­kom­me­nen neu­en Stan­dard der Isle of Skye ent­wi­ckeln wer­den. Die form­schö­ne Fla­sche doku­men­tiert bereits deut­lich den hohen Anspruch der Eigen­stän­dig­keit mit einer Her­kunfts­an­ga­be, obwohl die Scot­tish Whis­ky Regio­nen, die inne­re Hebri­den-Insel nicht als eine Regi­on aus­wei­sen. Skye gehört zur High­land Regi­on. Prei­se lie­gen bei 65 Euro auf­wärts, eine neue Batch erscheint im Okto­ber 2021, wei­te­re im Jahr 2022. „Alle Bat­ches sind aus der glei­chen Gers­te, den glei­chen Hefen und durch­lau­fen die glei­che Destil­la­ti­on,“ beru­higt Bruce Per­ry, „die Fäs­ser kom­men alle aus einem Bereich des Lagers…der Phe­nol­ge­halt bleibt wäh­rend die­ser kur­zen Pha­se gleich.“

Ausblick

Span­nend dürf­ten für die Rauch­fa­na­ti­ker die Ankün­di­gung von Brand Ambassa­dor Chris­toph Albietz sein, sehr kräf­tig rau­chi­gen Tor­ab­haig Spe­cial Releases „…auf Octo­mo­re Niveau wer­den kom­men.“ Her­aus­for­dern­de Expe­ri­men­te set­zen klei­ne Teams jeweils für ca. sechs Wochen im Herbst nach eige­nen indi­vi­du­el­len Vor­stel­lun­gen im Jour­ney­man Pro­jekt um. Sie expe­ri­men­tie­ren mit gemälz­ter Gers­te, Schro­ten und Läu­tern nach alter­na­ti­ven Metho­den, ver­wen­den ande­re Hefen bei einer varia­blen Gär­dau­er und spie­len mit den Cut Points bei der Fest­le­gung des Fein­brands. Ihre Whis­kys sol­len in der Jour­ney­man Rei­he sowie im Peat Eli­te Club prä­sen­tiert wer­den. Ein­zel­fass­ab­fül­lun­gen wer­den eben­falls geplant.

Whis­ky Maker Mathie­son: „Ich bin sehr glück­lich mit den ers­ten Schrit­ten auf die­ser lan­gen Rei­se und was bis­her alles erreicht wurde.“

Aus­führ­lich zu Tor­ab­haig schreibt Ernie – Ernst J. Schei­ner in der Som­mer­aus­ga­be 2021 des Whis­ky Maga­zins The High­land Herold. Free Down­load: https://highland-herold-files.s3.amazonaws.com/documents/TheHighlandHerold_51.pdf

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